Der älteste Neandertalerstamm, dessen Spuren in Europa entdeckt worden sind, lebte im Tal des Flusses Aniene, wo heute die italienische Hauptstadt Rom liegt. Das gab die Agentur ANSA bekannt. Wissenschaftler des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie haben gemeinsam mit Experten der Universität Sapienza in Rom sowie der US-amerikanischen Universität Wisconsin-Madison zwei Schädel untersucht, die in den 1930ern in der Ortschaft Saccopastore nahe Rom gefunden worden waren.
Ursprünglich galten die Schädel zwischen 80.000 bis 125.000 Jahre alt. Die jüngsten Forschungen haben aber bewiesen, dass die Überreste aus dem Aniene-Tal rund 250.000 Jahre alt sind. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass genau dort die ältesten Neandertaler Europas lebten.
Das Jahr 2017 hat damit schon mindestens zwei Rekorde der Paläobiologie gebrochen. Erst letzte Woche haben kanadische Forscher ihre Studie zu den vermutlich ältesten Lebensformen der Erde veröffentlicht. Die Fossilien sind fast vier Milliarden Jahre alt, also kaum jünger als die Erde selbst.
Vor 4,6 Milliarden Jahren entstand die Sonne als der Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Daraufhin formten sich Planeten, darunter auch die Erde: anfangs eine unbelebte Gas- und Staubwolke. Miteinander verkettete, undenkbare Zufälle resultierten in der heutigen Biosphäre.
Die bisher ältesten Lebenspuren wurden auf 3,5 Milliarden Jahre datiert. Ein Forscherteam in Kanada analysiert derzeit jedoch Mikrofossilien, die 3,77 bis 4,28 Milliarden Jahre alt sein sollen. Das würde einem Unterschied von mindestens 300 Millionen Jahren zu den Grönland-Mikroben entsprechen.